"Auf der Bühne des Teatro Comunale in Bozen hatte am vergangenen Donnerstag die Oper "La Wally" eine ästhetisch wichtige, psychologisch entwaffnende und emotional tiefgründige Premiere.Vision und Sprache verändern die Perspektive, gehen eine Symbiose mit der Seele ein und bieten uns eine Reise in ein intimstes und geheimstes Inneres. Es waren nicht die weißen Gipfel eines realistischen Bühnenbildes, die uns in die eigentliche Bedeutung der Oper führten, sondern im Gegenteil, der Minimalismus, der weite und überfließende Raum, die innere Leere, die langsame und kontinuierliche Bewegung zu Formen des Schmerzes und der Resignation, die Zurückhaltung, und diese haben das Werk mit einem Inhalt ausgestattet, der im Vordergrund stand.
Es wurde zu einer zeitlose Geschichte, eine Verflechtung von Gefühlen, die zu einer ästhetischen und intimen Erfahrung einer inneren Explosion wurde, und so zu einer sozialen Realität wurde, die vielleicht bis heute nie verschwunden ist.
Mirella Weingartens essentielle und minimalistische Behandlung der Bühne hebt den intimsten, wahren und persönlichen Aspekt mehrdeutiger und widersprüchlicher menschlicher Gefühle hervor. Die Verfeinerung der Orchesterschrift wird vom Haydn-Orchester meisterhaft umgesetzt. Es ist, als ob das Orchester mit Berührung und Sensibilität über eine Partitur aus Atmosphären, Eleganz und Harmonie zu den Präludien einer poetischen Beschreibung von Natur und kulturellen Traditionen gelangt, die zum entscheidenden Knoten in der Dynamik der Vielfalt werden. Ein Tanz der Empfindung, der durch das Lichtdesign Clifton Taylors in einer Balance von Licht und Schatten, Blitzen und strahlender Leuchtkraft hervorgehoben wird, die in ein Universum der Präsenz und Leere gleiten, in dem die Variationen der Existenz begrenzen, berühren und eine mutige Perspektive auf menschliche Beziehungen und ihre Schicksale schaffen."
Bluearte
"... eine minimalistisch und auf das Wesentliche reduzierte La Wally: Von kitschiger Bergkulisse und stereotyper Landschaftsdarstellung ist nichts zu sehen."
Südtiroler Tageszeitung
"Stilisierte Trachtenkostüme in schwarz-weiß und ein ebenso schwarz-weiß gehaltenes Bühnenbild lassen den Kampf einer Frau um ihren Platz in der von Männern dominierten Gesellschaft noch stärker und klarer in den Vordergrund treten. Und menschliche Abgründe werden umso sichtbarer gemacht. Die Kraft der Natur bricht schließlich über die Protagonisten herein. Die tödliche Lawine wird auch zum Sinnbild der zerstörerischen Kraft gesellschaftlicher Konventionen."
Salto- Kultur