Eine Bühnenspielfläche, die sich zu einem magischen Feenwald erhebt, ein schwerelos Fäden ziehender Puck, dessen akrobatisches Kopfüber gleich schon zu Beginn alle verzaubert. Man kam bei dieser „Fairy Queen“ vergangenen Samstag im Großen Haus tatsächlich nicht mehr aus dem Staunen heraus. Handelte es sich dabei doch um ein hochpoetisches Maskenspiel über die wohl seit Menschengedenken praktizierten Spiel(un)arten der Liebe. Für die damit einhergehenden Irrungen und Wirrungen wurde zudem ein feinsinnig zwischen Purcell und Electronic-Rock changierender hochatmosphärischer Musikteppich ausgelegt, den Albrecht Ziepert eigens für diese erste spartenübergreifende Produktion des TLT komponiert hat. Das Ganze nennt sich zwar etwas sperrig Electronic-Barock-Musiktheater, kommt aber trotz Viersprachigkeit federleicht daher. Denn wie Mirella Weingarten hier als Regisseurin, Bühnenbildnerin, Choreografin und Textdichterin Purcells Semi-Oper „The Fairy Queen“ und damit auch Shakespeares Sommernachtstraum intuitiv erfassbar macht und ihr Ensemble, das sich ja aus drei Sparten rekrutierte, zu einem fein abgestimmten Ganzen zusammenführt, das ist nichts weniger als ein kleines Wunderwerk.
Christine Frei, Regionalmedien.at
Schwebende schöne Bilder und ein Hauch von Handlung: Albrecht Zieperts Purcell-Überschreibung „The Fairy Queen“ hatte am Samstag im Landestheater Premiere. (...) Die Drehbühne dreht sich. Und alles dreht sich um die Liebe, die glückliche, die grausame, die lästige, die Liebe, die gar keine ist, die, die nie eine war, die, die vielleicht noch wird. (...) Es geht ums Verzweifeln und Vergehen an der und ums Verzaubertsein durch die Liebe. Um alles also. Schöne Bilder hat Regisseurin und Bühnenbildnerin Mirella Weingarten für dieses Alles und Nichts gefunden. Zu einer Schmerzensarie heben sich Balken des Bühnenbilds ins Lot – atemberaubend. (...) Andrea De Majo setzt als Tod das Falsett an. Da bleibt für Sekunden tatsächlich die Zeit stehen. Das Publikum bejubelte die Premiere am Samstagabend euphorisch.
Tiroler Tageszeitung
'The Fairy Queen" wird am Tiroler Landestheater zur spartenübergreifenden Produktion - und das äußerst konsequent. Regisseurin, Choreografin und Bühnenbildnerin Mirella Weingarten arbeitet dabei nicht nur mit dem Ballett- und Opernensemble,sie hat auch poetische Texte über Liebe von Goethe, Shakespeare, Kästner, ja auch von sich selbst für Schauspielerinnen und Schauspieler eingefügt: in deutscher, manche aber auch in englischer, russischer und kroatischer Sprache. Und auch die Theatermaschinerie darf Aufsehen erregen, vor allem, wenn sich krachend Bretter des Bühnenbodens zum Wald der Liebesnacht aufrichten.
Orpheus