Packendes Musiktheater: Mirella Weingarten inszeniert pointiert, mit guter Personenführung und klaren Bildideen. (Deutschlandfunk Kultur)
...Ein 90-Minuten-Gesamtkunstwerk, das einen schon verstört zurücklassen kann. Regisseurin Mirella Weingarten (in Personalunion als Bühnenbildnerin) wuchtet eine apokalyptisch wirkende Toteis-Gletscher-„Mondlandschaft“ auf die Bühne, in der sich die Protagonisten und die Veteranen (von atemberaubender Eindringlichkeit: der Wiener Kammerchor, perfekt einstudiert von Bernhard Jaretz) mit letzter Kraft Meter für Meter weiter-und emporhanteln. Blutverschmiert sind die Eis- und Felsformationen. Zeitlupenwirkungen und Schwarz-Weiß-Grau-Einstellungen wie in alten Stummfilmen fixieren den Blick von der ersten bis zur letzten Sekunde. Ein Hardcore-Abend endete mit beklommener Stille. Erst nach und nach wurde applaudiert. Zu sehr schien das Publikum noch mitgenommen vom eben Gesehenen und Gehörten zu sein. Jubel schien nach diesem Abend auch eher unangebracht, fast störend zu sein. Nur ein Wort noch, wenigstens schriftlich: Bravi! (Merker)
Konzentration und Qualität auf allen Linien. Nun darf man sich von der massigen Brutalität des Bühnenbildes von Regisseurin Mirella Weingarten gedanklich erschlagen lassen: kaskadenartige Eismauern, verschmiert mit Schmutz und Blut. Darin und darauf zeigt Weingarten flotte Szenen wie grausliche Situationen aus dem patscherten Leben der Viktoria Savs. Gebärden- und Ausdrucksvokabular sind dementsprechend ungeschminkt, direkt und brutal. Tugenden und Abgründe der Charaktere werden ohne Auslassungen schamlos vorgeführt, alles wird angesprochen, angeboten und diskutiert. Thesen und Antithesen fliegen nur so durch den Raum. Synthese darf sich jeder Besucher selbst suchen, kein Resultat wird oktroyiert. So sieht lebendiges Theater aus! Nur nichts Oberlehrerhaftes, das garantieren die Autoren. (Die Presse)
Für den Chor hat sich Regisseurin Mirella Weingarten, die auch die stimmige, in Wellen nach oben ansteigende Bühne entworfen hat, die als blutige Gletscherstufen interpretiert werden kann, etwas Besonderes einfallen lassen: Jedes Chormitglied trägt rechts und links eine lebensgroße Stoffpuppe mit sich, sodass der Chor glatt verdreifacht wirkt. Eine nicht nur für Coronazeiten schlaue Lösung. (...) Beim kräftigen Schlussapplaus nach 85 Minuten weiß man, dass die Abgründe des vermeintlichen Heldentums ein hervorragendes Opernsujet abgeben. (APA)
Die Regisseurin Mirella Weingarten, die auch die großartige Bühne besorgt hat, zeigt diese Unergründliche als das was sie ist: unergründlich. Unergründlich in ihrer aufklärungsresistenten Sturheit, unergründlich in ihrem Schmerz, unergründlich in ihrem Fanatismus. (Die neue Südtiroler Tageszeitung)
E in questo la regia di Mirella Weingarten riesce a trovare felicemente le chiavi di tutta la vicenda: la montagna non è un luogo idilliaco, ma un monito tragico con le macchie di sangue che non scompaiono con il tempo. (Le salon musical)