“(...) Die Inszenierung dieses Stückes entsprang nicht dem Willen zu pseudokindlicher Harmlosigkeit und buntem Naturalismus. Die Regisseurin Jetske Mijnssen und ihre Ausstatterin Mirella Weingarten zeigen die Welt des Kindes karg, in kühlem Blau. Sie reduzieren das Wohnzimmer des ersten Bildes auf eine kreisrunde weisse Spielscheibe, die im folgenden Bild zum riesigen Mond in einem nächtlichen Garten wird. (...) Das erfordert künstlerischen Mut, denn noch immer stellen sich viele Erwachsene unter „Kinderoper“ eine bunte Wundertüte mit leicht konsumierbarem musikalischem Beiwerk vor.“
Opernwelt
“(...) Aufgehoben wird das, harmonisiert, durch die liebevolle Ausgestaltung des Bühnenbilds, das dem Traumhaften bis in die magische Drehscheibe entspricht, auf der einiges Geschehen stattfindet und die geradezu unversehens zu einem riesigem Monde hochgezogen wird – wovon die Gartenszene eingeleitet ist, die schließlich in Mitleid und Erlösung hinüberführt – und in eine der ergreifendsten Anrufungen einer Mama, die ich je im Leben, geschweige auf einer Bühne gehört habe. Wer diese Inszenierung mit seinen Kindern sah, sollte ein zweites Mal hineingehen, und zwischendurch intensiv mit ihnen über das Stück gesprochen haben, es sind nämlich gerade seine Tücken, die es wir kein zweites geeignet machen, die Liebe und Leidenschaft zur Oper zu wecken. Und kein zweites Stück Kinderoper blieb mir bislang so im Ohr.“
Alban Nikolai Herbst, Opernetz
“Für die Neuinszenierung dieser „fantaisie lyrique“ an der Komischen Oper hat Mirella Weingarten einen magischen Bühnenraum entworfen. Wenn sich der bunt bemalte Vorhang hebt, sieht man – vor nachtblauem Rundhorizont – eine leicht nach vorne geneigte, kreisrunde Spielfläche, die bald wie von Geisterhand entschwebt und zu milchig leuchtendem Vollmond wird. Rätselhafte Gestalten umschwirren das Kind in roten Latzhosen, kahlköpfige Wesen, die in ihren weißgrauen Ganzkörperanzügen gleichzeitig elegant- elfenhaft und bedrohlich wirken und nur anhand dezenter Accessoires als Frosch oder Sitzmöbel, Kaminfeuer oder Nachtigall zu erkennen sind.“
Der Tagesspiegel